Im Rahmen des Projekts wurden bildungsbenachteiligte Grundschülerinnen und Grundschüler online einzeln, in Lerntandems oder Kleingruppen durch Lehramtsstudierende unterstützt.
Seit März 2020 bestanden in Bremen und Bremerhaven coronabedingte Einschränkungen des Präsenzunterrichts mit ergänzendem Distanzunterricht. Bildungsbenachteiligten Schülern und Schülerinnen fehlte es häufig an den technischen und individuellen Lernvoraus-setzungen, um erfolgreich am Distanzlernen teilnehmen zu können. Um in dieser Situation mit möglichst geringer Zusatzbelastung für die Klassenlehrkräfte diese Kinder zu unterstützen und Defizite aufzufangen, wurde das Projekt LeOn entwickelt. Es richtete sich vorrangig an Studierende, die aktuell in der Praktikumsphase sind. Die beteiligten Studierenden hatten bereits mindestens zwei Schulpraktika absolviert. Sie haben im Projekt weitere Erfahrungen mit der gezielten Förderung unterschiedlicher Schüler und Schülerinnen sammeln können.
Der Projektbeginn war zeitnah zum 15. März bzw. 1. April geplant, so dass auch während der Osterferien die Unterstützung der Kinder stattfinden und weiterlaufen konnte. Bei der Lernbegleitung sollte es – je nach Einschätzung und Absprache mit den Lehrkräften – um Inhalte der Kernfächer – also Lesen, Schreiben, Rechnen – und um die Vermittlung von Lernstrategien, Förderung von Selbstwirksamkeitserwartungen und die persönliche Stärkung insgesamt gehen. Die Verantwortung lag dabei bei der jeweiligen Klassenlehrkraft.
Die Unterstützung der Kinder bei der Bearbeitung, der von der Lehrkraft ausgewählten Inhalte, ist durch die Studierenden per Telefon, Videokonferenzen o.ä. erfolgt. Dies konnte sowohl an Distanzlerntagen während des Halbgruppenunterrichts, in Quarantänephasen und vor allem auch während der Ferien geschehen. Schwerpunkt dabei ist es gewesen, die Kinder in ihren individuellen Lernmöglichkeiten adaptiv zu unterstützen und ihnen somit größtmögliche Bildungsteilhabe zu ermöglichen. Ebenfalls ist eine Chance gewesen, dass durch zeitliche Kontinuität (Anschluss an Praktikum) gelingende pädagogische Beziehungen aufgebaut werden konnte. Kinder der Jahrgangstufe 4, für die der Übergang auf eine weiterführende Schule unmittelbar bevorstand, wurden im Projekt bevorzugt berücksichtigt. Die Förderung erfolgte mindestens zweimal wöchentlich als Einzel-, Tandem- oder Kleingruppenförderung.
Das Format der Unterstützung (mehrmalige kürzere Phasen in Einzelsituation Tandembildung oder Kleingruppen), blieb der Einschätzung der Lehrkraft überlassen.